¶ Angst
Da ist immer noch so viel Angst im Körper. Ich frag mich, wessen Angst das ist. Manchmal fange ich Stimmungen und Gefühle von Menschen auf, nicht mal besonders nah sind sie mir. Da stehe ich an einer Kasse im Laden, um ein paar unverfängliche Dinge zu bezahlen und plötzlich ist da ein Schwall tiefer Depression. Die Verkäuferin zum Beispiel, die mit schlapper Stimme ich komm sofort ruft, ich beobachte sie, sie prüft etwas mir sehr unwichtig erscheinendes im Regal anhand einer Liste, danach bewegt sich ihr grober Körper in meine Richtung, klemmt sich hinter die Kasse, steckt einen Schlüssel ein und dreht ihn im Schloss. Ich will bloß etwas Textilfarbe kaufen, schwarz für meine depressiven Hoodies, aber die sind bei weitem nicht so deprimierend wie sie – was mich so fertig macht, ist was anderes. Ich bekomme einen Cent Rückgeld und wie sie mir die schmutzige Münze gemeinsam mit dem Kassenbon in die Hand drückt und mich dabei mit einem matten Blick streift. Dazu regnet es draußen, dieser Regen, der den ganzen Tag nicht aufhört und die Frau in Drogeriekitteluniform passt nicht in diese, es ist ein langweiliges Scheißleben, das sie abstrahlt, den ganzen Arbeitstag zwischen den Drogerieartikeln rumstehen, sicher alle mit Nanoplastikkügelchen und Aluminium versetzt, und es riecht nach Unnatürlichem, der Fußboden aus grauen Platten, leicht abwischbar, aber sicherlich weniger hygienisch als man denken mag.
Das dumpfe Gefühl in mir ist so überwältigend, was ist das jetzt schon wieder? schnellt mir durch den Kopf, das kann doch unmöglich mir gehören!
Ich packe mein Gut so schnell wie's geht in den Rucksack, der ist neu und die Taschen und Reißverschlüsse sind mir noch nicht geläufig und so dauert es seine Zeit und immer noch schwappt alles Schlechte dieser Welt, wie's mir scheinen mag, auf mich drauf, noch einen Blick in ihr Gesicht, trübe Haut, ebenso farblose Augen und endlich geht die Tür vor mir auf und ich bin draußen mit meinen ehemals fröhlichen Gedanken an ein cooles pechschwarzes Hoodie.
Das wir mir immer mehr klar – als wäre da draußen etwas, das dich von Zeit zu Zeit anfällt, je nach Stärke oder Schwäche des eigenen Signals stärker oder schwächer, als schwebten die Gefühlsqualitäten im Raum herum, in der akasha, und du musst sie bloß annehmen, mit Hilfe aller Sensoren, die ja unsere fünf Sinne sind, aufsaugen, einnehmen, und am Ende klebt alles im Stofflichen des Körpers fest wie die Textilfarbpigmente, schwarz oder bunt, je nach Verfassung.
Das macht mir immer noch Angst. Ich will das besser unterscheiden lernen.
Was, wenn sowieso gar nichts von von einem selbst käme, sondern alles von außen, von den Anderen.
Und, was wenn es die anderen gar nicht gäbe.
Das dumpfe Gefühl in mir ist so überwältigend, was ist das jetzt schon wieder? schnellt mir durch den Kopf, das kann doch unmöglich mir gehören!
Ich packe mein Gut so schnell wie's geht in den Rucksack, der ist neu und die Taschen und Reißverschlüsse sind mir noch nicht geläufig und so dauert es seine Zeit und immer noch schwappt alles Schlechte dieser Welt, wie's mir scheinen mag, auf mich drauf, noch einen Blick in ihr Gesicht, trübe Haut, ebenso farblose Augen und endlich geht die Tür vor mir auf und ich bin draußen mit meinen ehemals fröhlichen Gedanken an ein cooles pechschwarzes Hoodie.
Das wir mir immer mehr klar – als wäre da draußen etwas, das dich von Zeit zu Zeit anfällt, je nach Stärke oder Schwäche des eigenen Signals stärker oder schwächer, als schwebten die Gefühlsqualitäten im Raum herum, in der akasha, und du musst sie bloß annehmen, mit Hilfe aller Sensoren, die ja unsere fünf Sinne sind, aufsaugen, einnehmen, und am Ende klebt alles im Stofflichen des Körpers fest wie die Textilfarbpigmente, schwarz oder bunt, je nach Verfassung.
Das macht mir immer noch Angst. Ich will das besser unterscheiden lernen.
Was, wenn sowieso gar nichts von von einem selbst käme, sondern alles von außen, von den Anderen.
Und, was wenn es die anderen gar nicht gäbe.
blini am 30. Mai 2014 im Topic 'Geschichten'
Erklärungen und Weisheiten, alles verdreht. Auch ohne diese ist es möglich fortzuschreiten. Gewissheiten wiegen mehr. Kein noch so kleiner Begriff ist mehr stimmig. Wie sehr die Sprache auch der Kommunikation dient, in gleichem Maße stiftet sie Verwirrungen. Auch Bilder sind nurmehr Symbole und wiederum diese zu beschreiben, führt in die gleiche Ratlosigkeit.
Macht allein weiter mit den kleinen Leben und lasst euch von den Massen- und den ach, so sozialen Medien begeistern. Mit Geistern, die es nicht gibt.
Wie schön ist das reine Sitzen, dabei Vorbeiziehenlassen der inneren Bilder, Worte, Erklärungen, Weisheiten und kleinen Leben. Aufspringen auf das Größere, Unerklärbare, Ewige. Das keinerlei Worte benötigt, um zu sein.
Und rein.
Ist es.
Macht allein weiter mit den kleinen Leben und lasst euch von den Massen- und den ach, so sozialen Medien begeistern. Mit Geistern, die es nicht gibt.
Wie schön ist das reine Sitzen, dabei Vorbeiziehenlassen der inneren Bilder, Worte, Erklärungen, Weisheiten und kleinen Leben. Aufspringen auf das Größere, Unerklärbare, Ewige. Das keinerlei Worte benötigt, um zu sein.
Und rein.
Ist es.
blini am 29. Mai 2014 im Topic 'nichts'
¶ zwei
Ich bin noch nicht frei von Gedanken an sie. Viel zu viele Orte sind besucht, viel zu vielen Stimmungen waren wir ausgesetzt gewesen, das meiste ist gesagt worden, zumindest von meiner Seite. Immer noch binden sich Bilder an mich, wie sie neben, auf, unter mir liegt, wie sie lacht, spricht, weint, schweigt, an meiner Seite geht durch die unvergessene Stadt oder über unwegsames Gelände, oder schwimmt, Bahn für Bahn, Stein für Stein, dabeisitzt wenn ich arbeite, oder ich, wenn sie arbeitet, wie wir beide arbeiten, wie sie mich beobachtet beim Kochen, Abwaschen, Basteln. Oder ich sie.
Wir waren außerordentlich auch in den kleinen Dingen.
Und doch gibt es keinen Grund für ein Wiederholen.
Ich stelle mir oft vor, dass ich mich selbst beim Einschlafen beobachte. So als wäre ich zwei. Und diese zwei wären welche (aber nicht wir).
Allein geht es besser. Das ist begreifbar.
Wir waren außerordentlich auch in den kleinen Dingen.
Und doch gibt es keinen Grund für ein Wiederholen.
Ich stelle mir oft vor, dass ich mich selbst beim Einschlafen beobachte. So als wäre ich zwei. Und diese zwei wären welche (aber nicht wir).
Allein geht es besser. Das ist begreifbar.
blini am 22. Mai 2014 im Topic 'Ende'
¶ Wechsel
Das scheint wieder die Falle zu sein, in die ich mit Vorliebe tappe. Wenig hilfreich ist das sich Einwickelnlassen in und folgen von Gesprächen über die vermeintliche Effektivität psychologischer Techniken. Doch etwas tun müssen gegen das Leid! Ist der Sprung in die Metaebene bloß eine Flucht und Vermeiden von "echten" Problemen oder deren wirkliche Lösung – ein Vorwurf, der mich trifft. Immer wieder lege ich meine Argumente dar, bekräftige meinen Standpunkt und habe am Ende das Gefühl, ich läge komplett daneben.
Meine geliebte Plattform, von der aus ich alles Leben als das Eine fühlbar erkenne. Hinaufspringen auf das handliche Floß, Leinen los, Segel setzen, ablegen. Hier, weit draußen auf dem Wasser, dem Fluss, der ins Meer mündet, erreicht mich nichts – das Nichts nämlich.
Wie richtig und gut das ist, weiß erst, wer mit mir reist.
Lebt doch eure kleinen Leben und lasst mich meines derart selbst erforschen, dass mir keinerlei Fragen offen bleiben.
So bin ich Mensch.
Meine geliebte Plattform, von der aus ich alles Leben als das Eine fühlbar erkenne. Hinaufspringen auf das handliche Floß, Leinen los, Segel setzen, ablegen. Hier, weit draußen auf dem Wasser, dem Fluss, der ins Meer mündet, erreicht mich nichts – das Nichts nämlich.
Wie richtig und gut das ist, weiß erst, wer mit mir reist.
Lebt doch eure kleinen Leben und lasst mich meines derart selbst erforschen, dass mir keinerlei Fragen offen bleiben.
So bin ich Mensch.
blini am 21. Mai 2014 im Topic 'im Fluss'
¶ Steuern
Bevor ich mich an die Steuererklärung mache, schreibe ich etwas. Zur Klärung der Gedanken, die seit gestern etwas außer Kontrolle geraten sind. Über Menschen, die aus dem Nichts heraus von unerklärlichen Krankheiten überfallen werden.
Also, wir nähern uns da. Unerklärliche Krankheiten – ungeklärte Gedanken. Sind beide das Gleiche?
Der Körper kann doch nur so wie der Geist, der ihn erschafft. Kein Wunder – wenn hier die Kontrolle fehlt, hier im Geist, im engeren Umfeld des energetischen Gebildes aus Nerven, deren unsichtbare Wurzeln in der Welt liegen, was für ein schönes Bild.
Gedanken klar machen, Nerven freiräumen, Steuern erklären.
Also los.
Also, wir nähern uns da. Unerklärliche Krankheiten – ungeklärte Gedanken. Sind beide das Gleiche?
Der Körper kann doch nur so wie der Geist, der ihn erschafft. Kein Wunder – wenn hier die Kontrolle fehlt, hier im Geist, im engeren Umfeld des energetischen Gebildes aus Nerven, deren unsichtbare Wurzeln in der Welt liegen, was für ein schönes Bild.
Gedanken klar machen, Nerven freiräumen, Steuern erklären.
Also los.
blini am 20. Mai 2014 im Topic 'Geschichten'