Erleuchtung, Sex und Träume: Alles, bloß nicht kochen.
Montag, 28. April 2014
Vielleicht leide ich nicht genügend. Vielleicht ist nur das Weltliteratur, was unter Tränen hervorgestammelt und mit Schmerzen rausgeschrieen wird und nur jenes interessant, das dem Leser Gänsehaut verursacht und ihn einsam und ratlos zurücklässt. Ich hab nichts zu schreiben über Alkohol- oder Drogenexzesse, habe keine ungewollten Kinder in die Welt gesetzt, die mich jetzt hassen, weil ich mit der Elternrolle haderte, oder weil ich ihnen meine Traumata aufhalse. Ich bin einfach ein friedlicher Mensch, der versucht, anderen nicht unnötig auf den Wecker zu gehen.
Ich für meinen Teil liebe Texte, die das Herz erheben und mich freudig in ihre Schlupflöcher aufnehmen, welche dem Rest der Welt verborgen bleiben. Solche Schlupflöcher nämlich sind nach innen offen und weit und licht und bieten phantastische geistige Landschaften und Weisheiten.
Nicht wie P., – wer ist eigentlich P., in zehn Jahren weiß ich nicht mal mehr, von wem die Rede war – der 'ne Menge erleuchtete Coolness daraus zieht, über in fünf Promille getränktes Bewusstsein ins Mikro zu lesen und Szenen zu beschreiben, die dann auch nicht interessanter sind als bei null komma acht.
Bleibt mir nur, über eine verflossene Liebe zu schreiben, die einzige, mit der ich mich gut auskenne, weil sie immer noch in jeder Zelle meines Körpers sitzt, es sind noch keine sieben Jahre her, also gibt es noch welche, die sich erinnern und vollgesogen sind mit dem geronnenen Du, und nicht weggeh'n.