Erleuchtung, Sex und Träume: Alles, bloß nicht kochen.
Dienstag, 8. April 2014
Ich wollte erst Ficktion titeln, aber das wäre wohl etwas blöd. Aber gut, beschlossen zu haben, dass das, was ich schreibe, nicht zwanghaft real sein muss. Ob es wahr ist, ist eine andere Sache. Was anderes als die Wahrheit kann ich sowieso nicht.
Die Verzweiflung jedenfalls, die sie manchmal erfasste, schien echt. Sie begann, mir Vorwürfe zu machen, aber darauf reagierte ich nicht. Ich konnte gar nicht. Vielleicht war ich der Auslöser ihrer Dramen, aber bestimmt nicht der Grund. Wir waren damals beide nicht besonders klar im Kopf, das Sexuelle beraubte uns jeder Unterscheidungsfähigkeit. Ich verstand nicht, warum dauernd so'n Unheil über uns schwebte und fand ihr Verhalten kindisch. Dann wieder war sie äußerst weitsichtig und hielt mir Vorträge über die Art unserer Beziehung. Sex, Freiheit, Nähe, Freundschaft. Aber das Rerede und Geficke laugte uns komplett aus und am Ende trennten wir uns, oder sie sich, jedenfalls war ich halbfroh, dass es vorbei war. Schade um den schönen Sex. (Wer schrieb das noch.) Seltsam, wenn zwei Leute sich gegenseitig schade sagen.
Es gab eine Zeit, schon wieder dieser Satzanfang, da ich ein Kind war. Obwohl etwas ängstlich, bewegte ich mich in der Welt, als wäre sie die Meine. So ohne Trennungsgefühl, das kam später. Es hielt eine Weile an, Jahrzehnte, und jetzt ist es wieder fort.
Jetzt durchschaue ich all meine Trennungen. Sie sind nichts weiter als ein Umstand der Vergänglichkeit. Solange es etwas gibt, vergeht es auch wieder. Das ist teils bedauerlich, oft aber auch JUCHHU, endlich vorbei. Ich hätte niemals geglaubt, dass ich das jemals begreifen würde. Ein Satz mit niemals und jemals.